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 Betreff des Beitrags: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Mo 6. Jan 2014, 08:00 
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Registriert: Mo 6. Jan 2014, 07:58
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Bisherige Ereignisse...

Nicht ohne Eile zog eine kleine Kolonne von berittenen Soldaten den Rhein nach Süden entlang. Angeführt wurden sie von Hagen von Wolkenburg, welcher in voller Rüstung auf seinem Pferd saß und seinen Blick fest nach Süden gerichtet hatte.
Der Krieg in Flandern war nun vorbei, der Verräter Johann von Arras war gefasst und würde seine gerechte Strafe erhalten. Zudem hatte Burgund nun einen neuen König und es bestand nun die reale Chance, dass es für lange Zeit Frieden in Burgund geben sollte. Dies erfüllte Hagen mit tiefer Zufriedenheit.
Ruhm, Gold, Titel und Ehrungen hatten aber andere für diesen Feldzug erhalten. Hagen war, wie es ihm am liebsten war, im Hintergrund geblieben. Nur kurz hatte ihn dies betrübt und einen fahlen Beigeschmack hinterlassen, doch nun überwog die Vorfreude auf das Wiedersehen. Wiedersehen mit der Wolkenburg, seinen Leuten und Freunden. Und natürlich mit Felidia. Diesem Wiedersehen fieberte am meisten entgegen.
Da auf einmal sprang der weiße Fels der Wolkenburg über den Horizont und das Herz des einfachen Ritters machte einen Sprung, als er seine Heimat sah. Er gab seinen Pferd sachte die Sporen und sprengte voraus, schnell kam die anmutige Feste näher.
Sein Herz jubelte schließlich, als er glaubte, auf den Zinnen einen bekannten, aber so lange vermissten roten Haarschopf zu sehen.
Vergessen waren die schlechte Gedanken, dass sein Dienst nicht anerkannt wurde. Seine wahre Belohnung wartete auf ihn und es machte Hagen glücklich. Schon bald würde er seine Liebste in seine Arme schließen und gemeinsam mit ihr auf dem Söller der Wolkenburg über den Rhein schauen.
Nichts hatte er mehr ersehnt als dies. Keine größere Belohnung gab es für den einfachen Mann, als nach Hause zu seinem Heim und seinen Liebsten zu kommen.
Hagen von Wolkenburg gab seinem Pferd abermals die Sporen und mit einem glücklichen, fast schon übermütigen Jauchzer jagte er seinem Heim entgegen.


Hagen saß in seinem Arbeitszimmer und wälzte die Bücher. Alles war, wie nicht zu erwarten, in bester Ordnung.
"Die Geschäfte liefen ja richtig gut, Bertrand", meinte er zu seinem Kämmerer, der ihm gegenüber saß.
"Ohja, dummerweise ist Krieg gut fürs Geschäft."
Der Ritter nickte und nahm sich einen Stapel Briefe vor, der gebündelt auf seinem Schreibtisch lag. Nachdem er diese durchgelesen hatte, schaute er verwundert zu seinem Freund auf.
"Die Händler und Handwerker wollen bleiben?"
Bertrand zuckte mit den Schultern.
"Zumindest ein guter Teil von ihnen. Wer will es ihnen verübeln? Direkt an einem sehr gut ausgebauten Hafen, im Schutz einer Burg und sehr guten Lagermöglichkeiten. Da wundert es mich nicht, dass einige hier ihr Glück versuchen wollen."
"Was durchaus auch ein Gewinn für das Lehen wäre", ergänzte Hagen. "Ich werde mit dem Herzog darüber sprechen und auch die Zünfte informieren. Mal sehen, was sich da machen lässt."
Dann schob er eine Liste über den Tisch.
"Derweilen kümmere Dich darum, dass dies hier für einen Transport zusammen gestellt wird, Bertrand."
Der Kämmerer schaute auf die Liste.
"Eine Versorgungslieferung? Mehl, Holz, Ziegel, Leinen? Und... warum das Gold aus Deiner eigene Tasche? Der Krieg ist doch vorbei."
"Ja, das stimmt, aber der Winter steht vor der Tür, Flandern ist abgebrannt durch den Krieg. Es wird ein sehr harter Winter für das Volk werden. Daher werde ich noch einmal nach Flandern reisen und die Güter dort verteilen. Achja... und ich möchte, dass Du folgende Dinge noch umsetzt: Als erstes nutze für jeden Sack Getreide oder Mehl, welcher am Hafen vorbeikommt das Stapelrecht und kaufe es. Wenn nötig auch aus meiner eigenen Schatulle. Wir werden in Flandern jeden Leib Brot brauchen. Dann prüfe bitte die Bestände unserer Lagerhäuser, was wir noch entbehren können. Und sicherlich bleibt vom Heerzug noch etwas an Versorgungsgüter über, das stellen wir auch zusammen."
Er seufzte.
"Wir können zwar nicht alleine die Not in Flandern lindern, aber ich bin mir sicher, dass der König und die Herzöge auch helfen werden."
Bertrand nickte.
"Und Du bist sicher, dass Du persönlich wieder nach Flandern willst."
Der Ritter nickte.
"Sicher, jemand muss ja die Verteilung beaufsichtigen. Es soll dort ankommen, wo es wichtig ist und gebraucht wird. Außerdem..."
Er lächelte.
"Außerdem bekomme ich da noch ein Schaf."


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Mo 24. Feb 2014, 09:04 
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Abermals kehrte Herr Hagen von Wolkenburg zu seiner Feste zurück. Der Winter war am Ausklingen und warme Sonnenstrahlen tauchten die Rheinebene in ein goldenes Licht. Der weiße Fels des Wolkenbergs und der Burg darauf schienen im abendlichen Sonnenlicht zu glühen und der einfache Ritter beeilte sich, nach Hause zu kommen.
Jubelnd hießen ihn seine Männer im Burghof willkommen, allesamt Veteranen des alten Reiterregiments, welches er geführt hatte. Doch er hatte für sie nur einen kurzen Gruß über, stattdessen eilte er auf den Söller, um einer Sitte zu folgen, die ihm mittlerweile sehr lieb war.
Felidia wartete dort immer, wenn er heimkehrte und das Wetter es zuließ und so stand sie auch heute dort und lächelte ihn an, als er schließlich auf dem Söller ankam. Schnell überbrückte er die letzten Schritte zu ihr und küsste sie zur Begrüßung, sie legte ihren Kopf an seine Brust, während sie einander begrüßten.
Dann hob sie ihr Haupt und sah ihn an.
"Und... was hat er gesagt?"
Hagen lächelte.
"Seine Durchlaucht haben der Hochzeit zugestimmt, Felidia, wir können am Mittsommertag heiraten."
Glücklich strahlte sie an und er fuhr fort.
"Und mehr noch, Christian wird mein Trauzeuge sein, so wie ich ihn gebeten habe. Und Seine Königliche Majestät wird ebenfalls uns mit seiner Anwesenheit beehren."
"Das sind gute Neuigkeiten, Hagen. Erzähl mir, wie war es nun im Gefolge des Königs. Und... was ist das?"
Sie strich über eine goldene Lilie, welche der Ritter an sein Revers geheftet hatte.
"Das ist ein Orden, Liebste. Seine Königliche Majestät haben mich mit dem Orden der Goldenen Lilie ausgezeichnet."
"Hat man also nun meinen Ritter für seine Verdienste im Krieg in Flandern gewürdigt?" fragte sie mit einem Lächeln.
Hagen grinste sie schief an.
"Nunja, Seine Königliche Majestät überreichten mir den Orden dafür, dass ich den Gästen auf dem letzten Audienztag des Königs als Tanzmeister zur Verfügung stand."
Und er lachte ob dieser Worte selber und Felidia fiel in das Lachen auch mit ein. Dann zwinkerte er sie an und fuhr fort:
"Indes, werte Freifrau, dürft Ihr Euren Ritter nun nicht mehr als solchen titulieren, zumindest nicht nur. Denn man hat mir den Freiherrentitel von Haberschloß verliehen und dazu ein wirklich großes und schönes Lehen."
Felidia löste sich aus seinem Arm und verbeugte sich.
"Dann, Eure Gnaden, möchte ich hierzu herzlich gratulieren."
Er spielte mit und neigte ebenfalls sein Haupt.
"Danke Euch, Eure Gnaden."
Abermals lachten die beiden fröhlich und umarmten sich abermals. Leise flüsterte sie ihm zu:
"Du hast es Dir verdient, Hagen."
Der Ritter schwieg, denn er war einfach nur glücklich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Di 25. Feb 2014, 11:10 
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Nach einigen Augenblicken des Schweigens kommen Hagens Worte erst richtig bei Felidia an. Mit großen Augen schaut sie zu ihm auf: "Habe ich Dich richtig verstanden, dass Dein König bei unserer Hochzeit anwesend sein möchte? Wie kommt es dazu? Oder hast Du Dein Licht bisher immer sehr unter den Scheffel gestellt?"


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Di 25. Feb 2014, 11:21 
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Er lächelte sie an.
"Mein Licht unter den Scheffel gestellt? Ich fürchte nein, denn es gibt viele Lehensmänner des Königs, die wichtiger sind, als ich es bin. Ich bin nachwievor ein kleiner Ritter, Felidia. Nunja... nun ein kleiner Frreiherr. Aber ich dachte mir, warum soll ich nicht den König einladen? Schließlich ist es nur recht und billig, wenn man seinen obersten Herren zu so einem schönen Tag einlädt. Vorher habe ich mir Rat und vor allem Unterstützung beim Herzog geholt. Und überraschenderweise hat der König zugesagt. Er wird also unser beider Ehrengast sein, zusammen mit der Königin. Ich freue mich sehr auf diesen Tag."
Dann strich Hagen ihr übers Haar.
"Ich freue mich auf diesen Tag, weil der König hier sein wird, aber noch viel mehr, weil wir dann heiraten werden."


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Di 25. Feb 2014, 11:52 
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"Ich mich ebenfalls. Es ist schön, nach einem Jahr der Trauer nun in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken zu können und dass diese Zukunft auch die Zustimmung Deines Lehnsherrn und des Königs findet. Doch ich bedaure es, dass nicht alle Personen meiner Familie diesen Tag noch miterleben können." Kurz verweilen ihre Gedanken wieder einmal bei ihrem verstorbenen "Vater". "Aber sag Hagen, wie sollen wir das alles bezahlen? Den Hof von Burgund hier zu bewirten, wird der Wolkenburg einiges abverlangen. Hast Du es Bertrand schon gesagt? Sicherlich wird er sich jetzt schon die wenigen verbliebenen Haare raufen."


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Di 25. Feb 2014, 12:51 
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"Bertrand habe ich es tatsächlich noch nicht gesagt. Sonst wäre er schon die erstbeste Klippe runtergesprungen", schmunzelte Hagen.
"Was die Kosten angeht, so hat Seine Durchlaucht angeboten, ein Teil der Kosten zu übernehmen und dies als sein Hochzeitsgeschenk an uns darzubieten. Dafür bin ich ihm sehr dankbar."
Ernst sah er dann Felidia an.
"Ich möchte Dir, nach all den schrecklichen Ereignissen, ein schönes Fest schenken, Felidia. Ich weiß, dass ich immer dazu neige, schrecklich vernünftig zu sein. Doch für dieses Fest lassen wir das mal außen vor."


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Mi 26. Feb 2014, 08:31 
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"Ja, Schrecken und Trauer gab es genug, auch wenn letztere nie ganz vergehen wird und die Erinnerung an die Geschehnisse nie ganz verblassen wird. Doch ich habe Dich an meiner Seite, der mir durch diese Zeiten geholfen hat und ich freue mich darauf, auch weiterhin an Deiner Seite sein zu dürfen, bald auch über das Band der Ehe gefestigt. Es ehrt uns beide sehr, dass wir solch ein Hochzeitsgeschenk erhalten sollen. Ich bin sicher, die Wolkenburg mit all ihren Bewohnern wird sich dieser Ehre würdig erweisen.

Aber sag, müssen wir uns irgendwann von der Wolkenburg verabschieden und umziehen, nun wo Du ein neues Lehen hast?"


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Mi 26. Feb 2014, 09:39 
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Er schüttelte den Kopf.
"Nein, das müssen wir nicht. Die Ländereien, die ich bekommen habe, liegen rund um die Wolkenburg. Das heißt, wir können auf der Wolkenburg wohnen bleiben. Es mag aber sein, dass wir ab und an im Jahr für eine gewisse Zeit Hof wo anders halten müssen, aber ich plane eigentlich damit, die Siedlung rund um die Wolkenburg auszubauen, schließlich ist der Hafen sehr wichtig für Blankenberg und auch Burgund."
Hagen legte den Kopf schief und musterte sie.
"Würdest Du die weiße Feste ungern verlassen wollen?"


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Mi 26. Feb 2014, 10:01 
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"Ich möchte sie gar nicht verlassen müssen für eine andere Bleibe. Sie ist mir zur neuen, sicheren Heimat geworden, die ich nicht mehr missen möchte mit all ihren Bewohnern darin."


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 Betreff des Beitrags: Re: Neulich auf der Wolkenburg
BeitragVerfasst: Mi 26. Feb 2014, 10:16 
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Registriert: Mo 6. Jan 2014, 07:58
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Der frischgebackene Freiherr freute sich offensichtlich ob dieser Worte.
"Und wenn es nach mir geht, wollen wir unser Heim auch nicht mehr verlassen, Felidia. Das Lehen kann man auch wunderbar von hier aus verwalten; zudem würde ich ungerne den Hafen und die Porzellan-Manufaktur aus den Augen lassen. Und schließlich will ich noch einige Aufgaben vorantreiben. Die dringlichste ist mir, ein gut ausgebaute Handelsstraße zwischen dem Hafen und Blankenberg zu bauen. Dies wird den Handel fördern..."
Wieder schaute er sie an.
"Zudem... wenn wir hier bleiben, können wir an schönen Tagen am Rhein entlang reiten und am Abend unser Mahl unter Lampion Schein auf der Flußbarke einnehmen."


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