Matthes verließ das Fest bald darauf, er wollte morgen einen ausgeruhten Eindruck machen und zudem die Dörfler noch allein weiterfeiern lassen. Er hatte zwar nicht den Eindruck, dass man sich besonders zurückhielt, aber er wusste sehr gut, dass man ab und an besser ohne Herren feiert.
Am nächsten Morgen war er entgegen seiner Gewohnheiten recht früh wach (die Döfler standen früh auf und waren dabei nicht unbedingt leise) und saß gerade beim Frühstück, als es draußen plötzlich etwas unruhig wurde. Er ging vor die Tür, wo er bereits von Theoderichs Knappen erwartet wurde.
"Ein Bote vom Grafen ist hier, er hat eine Nachricht für Euch" sagte er und deutete auf einen müde und staubig aussehenden Reiter, der eben abgestiegen war und auf ihn zukam. Er verbeugte sich vor Matthes und überreichte einen versiegelten Brief.
"Danke. Da drinnen steht zu essen und zu trinken, ruht Euch etwas aus und stärkt Euch."
Matthes nahm den Brief entgegen, brach das Siegel und begann zu lesen. Er sah zunehmend unglücklicher aus, faltete den Brief, seufzte und wandte sich Magnus zu.
"Weckt bitte Euren Herren, wir brechen sofort auf. Herr Lothar will uns sehen und hat explizit in seinem Schreiben erwähnt, dass keine Zeit bleibt, um kurz an meiner Burg vorbeizuschauen. Er kennt mich wohl doch recht gut ..."
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